Laut Marktstammdatenregister (MaStR), in dem alle stromerzeugende Anlagen registriert werden müssen, sind mittlerweile im Landkreis Südwestpfalz gut 10.000 unterschiedlich große Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von fast 150.000 kW in Betrieb. Bei einer durchschnittlichen Anlagenleistung können damit 135 Millionen Kilowattstunden (kWh) klimaneutraler Strom erzeugt werden. Es gibt einige Solarparks und große Dachanlagen, aber auch eine Vielzahl von sogenannten Balkonkraftwerken. Hier weist das MaStR ca. 1.800 solcher Anlagen aus.
Die Frage, die immer wieder gestellt wird: Rechnet sich das überhaupt? Die Antwort lautet dreimal Ja. Erstens „rechnet“ es sich für den Klimaschutz. Erneuerbarer emissionsfreier Strom ist ein unverzichtbarer Baustein zum Erreichen der Klimaneutralität. Aber auch, wenn man die Wertschöpfung von 135 Mio. kWh in Betracht zieht, profitiert die Region. Und es macht sie resilienter gegenüber Energieimporten, weil unabhängiger.
Aber Photovoltaik rechnet sich auch für jeden ganz persönlich. Ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 0,8 kW bekommt man heute für rund 400 Euro. Es produziert an einem guten Standort pro Jahr gut und gerne 750 kWh, die direkt ins Hausnetz eingespeist werden können. Davon können 400 kWh als Eigenverbrauch angesetzt werden. Zum aktuellen Strompreis aus dem Netz in Höhe von 30 Cent pro kWh spart man somit rund 120 Euro im Jahr. Das Balkonkraftwerk ist also in dreieinviertel Jahren bezahlt. Indem zum Beispiel die Waschmaschine nur tagsüber betrieben wird, die Tiefkühltruhe mit Zeitschaltuhr ebenfalls, kann dieser Zeitraum weiter verkürzt werden.
Bei Dachanlagen ist die überschlägige Berechnung, ab wann sich eine Anlage „rentiert“, aufgrund der höheren Anschaffungskosten und Laufzeiten sowie des von den jeweiligen Örtlichkeiten abhängigen Ertrags nicht ganz so leicht zu beantworten. Aber eine Dachanlage hat im Durchschnitt Stromgestehungskosten (alle Kosten, die zur Erzeugung von elektrischem Strom aus einer bestimmten Energiequelle anfallen) von rund 10 Cent pro kWh, mit Speicher rund 15 bis 16 Cent. Damit liegt der Preis auch hier weit unter dem Strompreis aus dem Netz.
Falls Sie überlegen, sich eine Photovoltaikanlage zuzulegen: Fragen Sie auf jeden Fall auch örtliche/regionale Anbieter nach einem Angebot. Und weil immer wieder nach Förderungen gefragt wird: Zurzeit gibt es keine Förderung für Photovoltaik-Anlagen, es sei denn bei Ihrem Stromanbieter. Aber bei den mittlerweile geringen Kosten für ein Balkonkraftwerk braucht man auch nicht zwingend eine Förderung.
Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, können Sie gerne unsere Energie-Erstberatung in Anspruch nehmen: Manfred Seibel, Telefon 06331/809-645.