Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Weihnachten ist das Fest der Zuversicht. Es ist die Zeit, in der wir innehalten, uns auf das Wesentliche besinnen und spüren, wie gut es tut, wenn Gemeinschaft uns trägt. Diese Zuversicht möchte ich heute mit Ihnen teilen – aus tiefem Dank für das, was wir gemeinsam leisten, und mit einem klaren Blick nach vorn.
Wenn ich in diesen Tagen durch unseren Landkreis fahre – und in die vielen Gemeinden, die unseren schönen Landkreis prägen –, sehe ich überall Engagement und Zusammenhalt. Menschen, die anpacken: in Familien, in Vereinen und in Betrieben. Sie alle machen den Unterschied. Ihnen gilt mein herzlicher Dank.
Ich danke unseren Einsatzkräften der Blaulichtfamilie, die Tag und Nacht für unsere Sicherheit da sind. Ich danke den Beschäftigten in Kitas, Schulen, in der Pflege und in der ärztlichen Versorgung. Und ich danke den vielen Ehrenamtlichen – in der Kultur, im Sport, bei der Kirche und in der Nachbarschaftshilfe –, die aus Gemeinschaft ein Zuhause machen.
Das zurückliegende Jahr hat uns gefordert: steigende Kosten, der Druck auf Fachkräfte, der Schutz vor Extremwetter und die Frage, wie wir digitale Chancen für alle nutzbar machen. Die Rahmenbedingungen – insbesondere die finanziellen – stellen uns vielerorts vor Probleme. Wir gehen aber Schritt für Schritt voran, mit soliden Entscheidungen, einem Blick für das Machbare und mit der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Was macht mich besonders zuversichtlich?
• Erstens: unser Miteinander. In vielen Orten haben Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Unternehmen und Kommunen Projekte angestoßen – von der Dorfmitte über neue Mobilitätsangebote bis hin zu kulturellen Initiativen.
• Zweitens: unser Mittelstand und das Handwerk. Sie investieren und bilden aus. Sie zeigen, wie Innovation und Bodenständigkeit zusammengehen. Das gilt auch für unsere Landwirtinnen und Landwirte, die mit Erfahrung, Mut und Respekt vor der Natur für regionale Wertschöpfung sorgen.
• Drittens: unsere Perspektiven in Bildung und Digitalisierung. Wir modernisieren Schulen, stärken die berufliche Bildung und treiben digitale Verwaltungsdienste voran, damit die Wege kürzer werden und der Service besser wird.
Besonders am Herzen liegt mir unsere Partnerschaft mit dem Landkreis Suski in Polen. In Zeiten, in denen mitten in Europa in der Ukraine Krieg herrscht, spüren wir, wie kostbar Frieden, Freiheit und Zusammenhalt sind. Genau dafür stehen kommunale Partnerschaften: Sie machen Europa im Alltag erlebbar.
Wir haben in diesem Jahr erneut einen lebendigen Austausch mit dem Landkreis Suski erlebt. Menschen aus Verwaltung und Schulen haben einander besucht, sich ausgetauscht und voneinander gelernt. Im kommenden Jahr werden Jugendliche aus Suski zu uns in die Südwestpfalz kommen und am Wettbewerb unserer Jugendfeuerwehren teilnehmen. Das ist mehr als ein sportlicher Vergleich: Es ist gelebte europäische Zivilcourage. Junge Menschen trainieren gemeinsam Teamgeist, Verantwortung und technisches Können – Fähigkeiten, die im Ernstfall Leben retten. Unsere Feuerwehren zeigen damit vorbildlich, wie Zusammenarbeit über Grenzen hinweg funktioniert: in Ausbildung, Prävention und Katastrophenschutz.
Solche Partnerschaften wirken weit über die Begegnungstage hinaus: Sie öffnen jungen Menschen Horizonte, stärken Sprach- und Medienkompetenz und fördern Respekt vor anderen Lebenswegen. Sie vernetzen Vereine, Schulen, Einsatzkräfte und Betriebe und ermöglichen gemeinsame Projekte – von Kultur und Sport bis zu Ausbildung und Umwelt. Sie schaffen Zugang zu europäischen Fördermöglichkeiten für Bürgerbegegnungen und Jugendaustausch. Und sie erinnern uns daran, dass Europa nicht abstrakt in Brüssel geschieht, sondern hier bei uns, zwischen Dorfplatz, Schule und Feuerwehrhaus.
Der Blick nach vorne bedeutet für mich: konzentriert umsetzen, verständlich erklären, verlässlich handeln. Wir werden auch im kommenden Jahr dort investieren, wo es Menschen unmittelbar hilft: in unsere Kindergärten und Schulen, in den Breitbandausbau, in unsere Infrastruktur und in die Unterstützung derjenigen, die in besonderen Lebenslagen Halt brauchen.
Ich weiß: Nicht alles gelingt sofort. Manches braucht Geduld, Abstimmung, Kompromisse. Aber ich verspreche Ihnen: Wir hören zu, wir erklären, und wir bleiben dran – sachlich, transparent, bürgernah. Politik und Verwaltung sind dann stark, wenn sie Vertrauen verdienen. Daran arbeiten wir jeden Tag.
Ich wünsche Ihnen allen gesegnete Weihnachten – Zeit der Ruhe, des Friedens und der Freude. Ich wünsche den Kindern strahlende Augen, den Familien schöne gemeinsame Stunden, den Diensthabenden eine ruhige Schicht, den Kranken schnelle Genesung und allen, die trauern, Trost und Menschen an ihrer Seite.
Frohe Weihnachten und ein gutes, gesundes neues Jahr!
Dr. Susanne Ganster
Landrätin