Photovoltaik und Denkmalschutz: Nicht einfach drauflos bauen

Photovoltaikanlagen auf den Dächern privater Gebäude dürfen im Regelfall ohne Baugenehmigung gebaut werden – mit Ausnahme von Dächern von denkmalgeschützten Gebäuden oder für Dächer, die in Umgebung von Kulturdenkmälern liegen. In diesen Fällen ist zwingend eine Baugenehmigung einzuholen. Darauf weist das Bauamt der Kreisverwaltung Südwestpfalz aus aktuellem Anlass hin.

„Grundsätzlich“, so betont Felix M. Kielstein von der Unteren Denkmalschutzbehörde bei der Kreisverwaltung Südwestpfalz, „geht es nicht darum, Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden zu verhindern. Vielmehr wollen wir gemeinsam mit den Eigentümern einen Weg finden, um die Anlage so zu platzieren, dass sie die erhaltenswerten Bauten und ihr Umfeld in Substanz und Optik am wenigsten beeinträchtigt.“ Problematisch ist es vor allem, wenn der Dachstuhl des denkmalgeschützten Gebäudes überhaupt nicht für solche neuen Lasten ausgelegt ist, es brandschutztechnische Bedenken gibt oder dadurch eine besonders schützenswerte Dacheindeckung gefährdet ist. Ansonsten gilt: so unauffällig wie möglich. Oft lassen sich PV-Anlagen an einem nicht geschützten Nebengebäude unterbringen“, erläutert der Kreis-Denkmalschützer weiter. Falls es nicht anders geht, lasse sich durch eine Staffelung der Anlage, eine Begrenzung auf die Flächen mit der geringsten Störungswirkung das Schlimmste verhindern. Mit der farblichen Auflage von roten oder mattschwarzen, rahmenlosen Paneelen ist die störende Wirkung nicht verhindet, aber ausreichend gemildert. Auf jeden Fall sollte beim Wunsch nach einer Photovoltaikanlage in einem denkmalsensiblen Bereich frühzeitig der Kontakt mit der Denkmalschutzbehörde gesucht werden.

Untere Denkmalschutzbehörde, Felix M. Kielstein, Telefon 06331 809-192, E-Mail f.kielstein@lksuedwestpfalz.de

Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) hat zu diesem Thema eine Handreichung herausgegeben.

http://gdke.rlp.de/ photovoltaik