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Kreis-Nachrichten - Mitteilungen des Landkreises Südwestpfalz
Ausgabe 9/2025
Kreisnachrichten
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Ehrenamtliche Lebensretter

Katretter im Landkreis Südwestpfalz bei der Schulung von Reanimationsmaßnahmen.

Mit solchen Westen sind die Katretter im Einsatzfall gekennzeichnet.

Die Katretter im Landkreis Südwestpfalz sind ein Erfolgsmodell

Ein unerwarteter Herz-Kreislauf-Stillstand – und dann? Im Landkreis Südwestpfalz leisten zahlreiche Laienhelfer in Notfällen als sogenannte Katretter Erste Hilfe, bis der Rettungsdienst eintrifft. Landrätin Dr. Susanne Ganster ist stolz darauf, dass dieses digitale Ersthelfersystem so gut angenommen wird und ermutigt weitere Bürgerinnen und Bürger in der Südwestpfalz, sich als Katretter einzubringen. Denn ein medizinischer Notfall kann jeden treffen - zu jeder Zeit an jedem Ort, und wohl jeder Betroffene wünscht sich, dass ihm dann schnell geholfen wird.

Was macht ein Katretter?

Katretter sind Laienhelfer, die bei Notfällen in der unmittelbaren Umgebung über eine App alarmiert werden, um Erste Hilfe zu leisten. Katretter werden ausschließlich bei Bewusstlosigkeit oder Herz-Kreislauf-Stillstand einer Person alarmiert und können durch Erstmaßnahmen die Zeit bis zum Eintreffen des Regelrettungsdienstes überbrücken.

Wie viele Katretter gibt es im Landkreis?

Im Juli 2022 ist das Katretter-System im Landkreis Südwestpfalz gestartet. Aktuell sind über 320 Helferinnen und Helfer aktiv. Diese wurden im vergangenen Jahr 318 mal alarmiert. Rund zwei Drittel dieser Alarmierungen wurden durch Katretter angenommen.

Wie funktioniert das Katretter-System?

Interessierte brauchen ein App-fähiges Smartphone und einen medizinischen Nachweis (beispielsweise berufliche Qualifikationen oder einen Erste-Hilfe-Kurs, der nicht älter als zwei Jahre ist). Der Schwerpunkt liegt auf Reanimation. Nach einer erfolgreichen Registrierung über die Kreisverwaltung Südwestpfalz wird man als Katretter freigeschaltet und erhält einen QR-Code für die App. Ab diesem Zeitpunkt wird man bei Notfällen im unmittelbaren Umfeld (aktuell im Umkreis von etwa zwei Kilometern) von der Integrierten Leitstelle in Landau über die App alarmiert, um vor Ort Erste Hilfe zu leisten. Die Katretter werden dabei nicht permanent von der App geortet, sondern lediglich im Falle eines Notfalls. Katretter können bei der Alarmierung entscheiden, ob sie den Einsatz annehmen können oder nicht, wenn sie gerade verhindert sind.

Wie kann man Katretter werden?

Auf der Internetseite des Landkreises Südwestpfalz gibt es eine Unterseite speziell für Katretter und Interessierte mit zahlreichen Informationen. Dort ist auch ein Anmeldeantrag hinterlegt. Wer noch keinen medizinischen Nachweis besitzt, kann sich bei der Kreisverwaltung melden; hier werden bei Bedarf kostenfreie Erste-Hilfe-Kurse angeboten. Um Katretter zu werden, muss man volljährig sein.

Warum braucht man Katretter?

Pro Jahr erleiden in Deutschland rund 65.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Pro Minute ohne medizinische Versorgung sinkt die Überlebenschance um etwa zehn Prozent. Gerade auf dem Land braucht der Rettungsdienst, unabhängig von der gesetzlichen Hilfeleistungsfrist, aufgrund der Wegstrecken länger als in der Stadt, bis er am Ort des Geschehens eintrifft. Katretter können die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit Erstmaßnahmen überbrücken.

Weshalb sollte man Katretter werden?

Häufig geschehen Unfälle im direkten Umfeld, ohne dass man es mitbekommt. Sprich, man hätte helfen können, hätte man von dem Notfall gewusst. Als Katretter hat man diese Möglichkeit. Katretter gewinnen durch ihre Tätigkeit zudem Sicherheit, wie im Notfall zu handeln ist. Auch im unmittelbaren und familiären Umfeld können jederzeit Notfälle auftreten. Alle Katretter sind über die Kreisverwaltung versichert und erhalten bei Bedarf alle zwei Jahre kostenlos eine Auffrischung zu Reanimationsmaßnahmen. Die Tätigkeit als Katretter ist ein Ehrenamt, das unentgeltlich ausgeübt wird. Die geschulten Laienhelfer sind an speziellen Warnwesten und am digitalen Ersthelferausweis auf ihrem Smartphone erkennbar. Die Ehrenamtlichen sind bei der Ausübung ihrer Tätigkeit an die Vorschriften der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gebunden.

Warum läuft das Katretter-System im Landkreis Südwestpfalz so gut?

Es haben sich bereits viele Personen für das System gemeldet, weil in der Bevölkerung erkannt wird, wie wichtig schnelle Erste Hilfe im Ernstfall ist. Katretter, Kreisverwaltung, die medizinischen Projektleiter Wolfgang Leidecker und Dr. Stefan Nirmaier und auch die Leitstelle, bei der die Notrufe eingehen, arbeiten sehr gut zusammen.

Weitere Informationen zum Thema Katretter gibt es auf der Internetseite der Kreisverwaltung unter

www.lksuedwestpfalz.de/ buergerservice/abteilungen/ordnung-verkehr-brand-und-katastrophenschutz/katretter/

sowie per E-Mail an

katretter@lksuedwestpfalz.de